Von Sommerträumen und Wintermärchen
Versepen im Vormärz
Füllner, Bernd / Füllner, Karin / Böhm, Alexandra / Briese, Olaf / Eke, Norbert O / Höhn, Gerhard /
Erschienen am
29.11.2007, 1., Aufl.
Beschreibung
1844 veröffentlichte Heine sein politisches Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“, das sogleich „furore“ machte. Ein Jahr zuvor war sein „letztes freyes Waldlied der Romantik“, das Versepos „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“, erschienen. Beide Texte konnten ihrer inhaltlichen Konzeption wie auch ihrer öffentlichen Wirkung nach unterschiedlicher kaum sein und dennoch entstanden sie parallel und bedienten sich derselben Gattung.
Die Beiträge gehen den Gründen für die erstaunliche Beliebtheit des Versepos im Vormärz, einer allgemein als Umbruchszeit eingeschätzten Epoche, nach und diskutieren die Aktualität ästhetischer Debatten in politischen Kontexten.
Inhalt
Einleitung
Olaf Briese: Weltuntergang mit anschließender Diskussion. Endzeit im Vormärzepos
Norbert Otto Eke: Grausame Spiegel. Lenaus Blick zurück nach vorn: Die Albigenser. Freie Dichtungen
Madleen Podewski: Geister, Helden und Pyrker. Zur Integration von Gattungsnormen und Herrscherhistoriographie in Tunisias
Wulf Wülfing: „Deutschunübertreffliche Gutmüthigkeit“. Zur Rhetorik von Karl Immermanns Tulifäntchen
Alexandra Böhm: Groteske Transgressionen im Medium der Verserzählung am Ende der Romantik: Byron, Heine, Puschkin
Alfred Opitz: Reisemythen und selbstreflexive Fremderfahrung bei L.A. Frankl (Cristoforo Colombo, 1836) und H. Heine (Bimini, 1852)
Robert Steegers: „Wie weiland Ritter Hüon von Bordeaux“. Christoph Martin Wielands Oberon und Heinrich Heines erzählende Versdichtungen
Michael Perraudin: „Denn Nazionalerinnerungen liegen tiefer in der Menschen Brust […]“. Deutschland. Ein Wintermährchen, Atta Troll und Heines frühe Überlegungen zum Epos
Gerhard Höhn: Ein „ganz neues Genre“. Tradition und Innovation in Heines Wintermährchen