Beschreibung
Der Westfälische Frieden von 1648 wollte die konfessionellen Spannungen in Deutschland abbauen und bestimmte damit weitgehend die Entwicklung des deutschen Protestantismus – lutherischer und reformierter Prägung – für die nächsten anderthalb Jahrhunderte. Dabei schuf er nicht nur die Basis für friedlichen Ausgleich, sondern ebenso für fortdauernde Verfolgung und Unterdrückung. Zu groß war die Differenz zwischen dem status quo von 1648 und dem Normaljahr 1624, zu sehr unterschieden sich die Interessen der Landesherren mit ihrem jus reformandi von denen ihrer Untertanen. Der Band beschreibt das Schicksal des deutschen Protestantismus vor, um und nach 1648 in wichtigen Regionen des Alten Reiches.
Autorenportrait
Bernd Hey, Prof. Dr.: Geboren 5.5.1942 in Bielefeld, gestorben 27.1.2011 in Bielefeld. 1985-2007 Landeskirchenarchivdirektor der Evangelischen Kirche von Westfalen; apl. Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Bielefeld. Veröffentlichungen zur Zeitgeschichte, zur westfälischen Regional- und Kirchengeschichte und zur außerschulischen Geschichtsdidaktik.
Bücher im Verlag für Regionalgeschichte:
Der Westfälische Frieden 1648 und der deutsche Protestantismus, 1998
Kurt Gerstein (1905-1945). Widerstand in SS-Uniform, 2000, 4. Aufl. 2010
Das Kreuz ging mit. Ernst Wilm (1901-1989) – Pastor und Kirchenführer, Botschafter und Zeuge, 2001
Alkohol – Sünde oder Sucht?. Enthaltsamkeitsbewegung, Trinkerfürsorge und Suchtberatung im evangelischen Westfalen, 2004
Kirchenleitung in Bielefeld. 50 Jahre Landeskirchenamt am Altstädter Kirchplatz, 2006
Evangelische Kirche an Ruhr und Saar. Beiträge zur rheinischen und westfälischen Kirchengeschichte, 2007
1968 und die Kirchen, 2008
Festschrift: Claudia Brack u.a. (Hg.): Kirchenarchiv mit Zukunft, 2007
Rezension
Die Beiträge berichten in Form regionalbezogener Fallstudien über die Auswirkungen, die der Friedensschluß von 1648 auf Lutheraner und Reformierte im Reich hatte. Der Bogen spannt sich von Westfalen über Holstein und Mecklenburg, Sachsen und Schlesien bis nach Franken und in die Pfalz. Die Beiträge bieten ein breitgefächertes Panorama über den deutschen Protestantismus am Ende des Dreißigjährigen Krieges. Der Band überzeugt nicht zuletzt durch die perspektivische Vielfalt der unterschiedlichen Forschungsansätze.
Peter Arnold Heuser, in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde 44, 1999