Beschreibung
Das Klientelsystem als eine informelle Struktur von Herrschaft ist in der gesamten Geschichte präsent. Dieses Phänomen tritt in ganz verschiedenen kulturellen und geschichtlichen Zusammenhängen in unterschiedlich starker Ausprägung auf, es kann politische, wirtschaftliche und soziale Strukturen sowohl stabilisieren als auch zerstören.
Antoni Maczak untersucht und diskutiert nach einer weitgespannten
begrifflichen und theoriegeschichtlichen Erörterung das Klientelverhältnis in verschiedenen geographischen und zeitlichen Kontexten: von der Antike und den Mittelmeerländern, über Afrika, die "Dritte Welt" und die Sowjetunion bis in die Gegenwart globaliserter Klientelsysteme und des Klientelverhältnisses in den postkommunistischen Ländern.
Autorenportrait
ANTONI MACZAK (1928-2003) war Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Warschau. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörte neben der Wirtschaftsgeschichte die Entstehung der neuzeitlichen Staaten in Europa, ihrer Kultur und ihrer Herrschaftseliten in vergleichender Sicht. Zu Maczaks wichtigsten Werken zählen: "Das Alltagsleben bei Reisen in Europa im 16. und 17. Jh." (1978; übersetzt ins Englische, Spanische, Italienische und Niederländische); "Regierende und Regierte" (2. Aufl. 2002); "Money, Prices and Power in Poland 16th-17th Centuries" (1995) sowie das vorliegende Werk (im Original 2003 erschienen), das frühere Studien des international renommierten Historikers zum Klientelwesen fortsetzt.