Beschreibung
Vor 15 Jahren bereitete das Belfast-Abkommen für Nordirland den Weg in den
Frieden. Mit interner Demokratisierung als Friedensstrategie sollte der Bürgerkrieg
überwunden werden. Heute ist das Gewaltniveau auf einem sehr niedrigen Stand.
Doch ist die relative Stabilität mit Frieden gleichzusetzen?
Bernhard Moltmann überprüft, wie weit die nordirische Gesellschaft inzwischen
tatsächlich zusammengewachsen ist und stellt fest, dass der mühsam errungene
Friedensprozess noch nicht in die Grundfesten der Gesellschaft eingedrungen ist.
Vielmehr zeigen sich mittlerweile die Schwächen des Konzepts der Konkordanzdemokratie.
Die gesellschaftlich legitimierten demokratischen Institutionen sind der
Aufgabe nicht gewachsen, zentrale gesellschaftliche und politische Kontroversen
zu bearbeiten. Die politische Blockade behindert die friedliche Entwicklung.