Beschreibung
Gast: Wir und die anderen lebenden Wesen, auch das, woraus die ganze Natur besteht, Feuer, Wasser und die verwandten Elemente, von all dem wissen wir doch, dass sie Hervorbringungen eines Gottes sind, all diese Dinge hat er doch ins Werk gesetzt. So ist es doch?
Theaitetos: Ja, natürlich.
Gast: Zu all diesen Dingen gibt es doch nun begleitende Bilder, die wohlgemerkt nicht die Sache selbst sind, aber dennoch einen übermenschlichen Ursprung haben.
Theaitetos: Was soll das sein?
Gast: Etwa die Traumbilder, außerdem jene Erscheinungen, die am Tage auftreten und die wir als ganz natürlich empfinden: Schattenbilder, wenn in einen Feuerschein etwas dunkles eintritt, oder der Doppelschein, wenn eigenes und fremdes Licht auf glänzenden und glatten Flächen sich vereinigen und dadurch ein Bild hervorbringen, welches dem gewohnten direkten Anblick gegenüber entgegengesetzt aussieht.
Theaitetos: Das wären dann also die beiden Werke des göttlichen Hervorbringens: die Sache selbst und das Bild, das ihr jeweils folgt.
Platon, Sophistes, 266a-c
Inhalt
Matthias Becker
Ergriffen von Liebe zum »Gotterbild«. Statuen- und Bildhauermetaphorik in der Palinodie des »Phaidros« Platons
Alfred Dunshirn
Die sogenannten Trugbilder in Platons »Sophistes«
Klaus Held
Zeit und Bild der Ewigkeit in Platons »Timaios«
Christoph Horn
Bild und Begriff bei Platon. Viele Probleme und einige Perspektiven
Dietmar Koch
Zur Frage nach der Mächtigkeit der Bilder in Platons Werk
Julia Pfefferkorn
Phantásmata theía. Zum Bildbegriff in Platons »Politeia«
Roberto Rubio
Zur Erstellung von Bildern bei Platon und Heidegger
Weibke-marie Stock
Seelenspur und Körperlichkeit. Überlegungen zu Plotins Theorie des Seelenschattens in der Schrift VI 4 [22]
Mauro Tulli
Mimesis und neue Dichtung: Platond als Maler
Tom Wellmann
Eídola legómena. Zum Verhältnis von Bild und lógos im »Sophistes«
Daniel J. Schreiber
In uns, unter uns, etwas später. Atlantis bei Platon und Beuys.