Francesca Melandri entfaltet eine schier unglaubliche Familiengeschichte über drei Generationen und ein schonungsloses Porträt der italienischen Gesellschaft. Sie holt die bisher verdrängte italienische Kolonialgeschichte des 20. Jahrhunderts in Afrika in die Literatur und verknüpft sie mit dem Schicksal der heutigen Geflüchteten. Italienische Großmachtträume unter den Faschisten spielen genauso eine Rolle wie Italien unter Berlusconi. Geschichte hat kein Anfang und kein Ende.

Henning hat sich für den Neujahrstag 2018 etwas besonderes vorgenommen. Mit dem Fahrrad will er einen steilen Anstieg auf der Insel Lanzarote bezwingen. Die Tour lässt ihn viel Privates Revue passieren, wobei der Eindruck entsteht, dass es in Hennings Leben nicht rund läuft. Es fällt ihm schwer seinen Ansprüchen an Arbeit und das Familienleben gerecht zu werden. Überhaupt hat er sich aus einer plötzlichen Obsession heraus für den Urlaub mit Ehefrau und den beiden kleinen Kindern auf Lanzarote entschieden.

Eigentlich wollte Alice in Tanger zusammen mit ihrem Mann John ein neues Leben beginnen. Doch Alice tut sich in der marokkanischen Welt, im Gegensatz zu John, der sich schnell dem Rhythmus des fremden Landes anpasst, schwer. Als dann unerwartet ihre Freundin Lucy vor der Tür steht, mit der Alice vor Jahren gebrochen hat, stürzen die Ereignisse von damals wieder auf sie ein.

Die Amerikanerin Willa weiß selbst nicht recht, warum sie tatsächlich ins Flugzeug steigt... Aber als sie der überraschende Anruf erreicht, ihre Ex-Schwiegertochter, die sie nie kennengelernt hat, liege im Krankenhaus und deren kleine Tochter wäre ganz allein, eilt sie spontan zu Hilfe.

Madjidi beschreibt in ihrem Debütroman das zerrende Gefühl des Zwiespalts über ihr geteiltes Leben als Iranerin und Französin. Dieses Gefühl begreifbar und erlebbar zu machen, gelingt ihr auf beeindruckende und bewegende Art und Weise. Der Wechsel zwischen einem kontrollierten Erzählton - ganz französisch - und einer bilderreichen, lyrischen Sprache, die an die persische Poesie denken lässt, ist ganz wunderbar. Auf diese Weise schafft sie es, ihrer Zerrissenheit sogar auf sprachlicher Ebene Ausdruck zu verleihen.

Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der ‚petite hystérie‘ und einer äußerst verschlungenen Familiengeschichte.

Was ist mit Vito, Carlas Exmann, nach der Geburtstagsfeier der gemeinsamen Tochter Mara passiert? Seit langem wurde dieser Tag gemeinsam verbracht, denn Carla hat Angst vor Vito, der in ihrer Ehe gewalttätig war. Das Fest läuft überraschend gut ab, aber danach ist Vito spurlos verschwunden .. Eine vor Hitze glühende Stadt, eine ängstliche Frau und ein verschwundener Mann - manchmal ist nichts so, wie es scheint!  

Die 15 jährige Cathy ist völlig verzweifelt, als sie in der Zeitung folgende Anzeige liest: Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich? Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben? Dann sind Sie bei uns richtig. Diese Worte sprechen ihr aus dem Herzen, und die Arbeit dort bietet ihr die einzige Lösung für eine Bleibe. Papa Jacks Emporium ist kein gewöhnlicher Spielzeugladen, das stellt sie sofort fest. Dort scheint die Welt magisch und verzaubert. Nach kurzer Zeit verlieben sich Papa Jacks zwei Söhne in Cathy, und sind fortan nicht nur als Spielzeugmacher Konkurrenten!

Ein Mädchen, das plötzlich ihr bisher gekanntes Zuhause verlassen muss. Die Eltern, die sie kannte, bei denen sie wohlbehütet aufgewachsen ist, bringen sie zu ihren „echten“ Eltern. Gewohnt, als Einzelkind zu leben, muss sie jetzt ein Bett mit ihrer kleinen Schwester und das Zimmer mit drei Brüdern teilen.Sie gibt die Hoffnung nicht auf, wieder abgeholt zu werden.Vielleicht war ihre Mutter nur krank und hat sich mittlerweile erholt? Sie ist tief verletzt, fühlt sich entwurzelt und schuldig. Hat sie vielleicht etwas falsch gemacht?  

Lazy und Vita gehören verschiedenen Generationen an – und haben doch so viel gemeinsam. Sie wohnen im gleichen Haus, haben beide keine Familie um sich und müssen sich mit dem eigenen Tod auseinander setzen. Vita ist in einem Alter, in dem der Tod natürlicherweise näher rückt. Lazy hat Krebs. In dieser Situation wird aus dem Nebeneinander-her-leben eine liebevolle Wohngemeinschaft, in der die letzten Wünsche erfüllt werden sollen.