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Buchtipps - Belletristik

Wenn Juliette in der Metro sitzt, beobachtet sie gerne Menschen um sich herum, die gerade in ihre Lektüre vertieft sind. Sie fragt sich, warum das Mädchen auf Seite 247 immer zu weinen anfängt oder was der Mann mit dem Insektenbuch ihr über Spinnen erzählen könnte. Als sie eines Tages früher aussteigt, begegnet sie dem kauzigen Soliman, welcher sie fragt, ob sie für ihn als Kurierin arbeiten möchte. In einem Meer aus Büchern, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, erzählt er ihr von seiner Idee.

"Ein Meisterwerk! Tommi Kinnunen ist eine echte Entdeckung!" schrieb die Zeitung Jyllands-Posten über sein Buch "Wege, dich sich kreuzen" - und sie haben Recht. Im Buch treffen wir auf die junge und resolute Hebamme Maria, die in Finnland um 1900 ihr eigenes Kind alleine großziehen wird. Tochter Lahja wiederum wird Fotografin und heiratet den Handwerker Onni, aber die Ehe glückt nicht. Deren Sohn Johannes schließlich findet Glück und Zufriedenheit, wobei seine Frau einem lang gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur kommt.

Drei Frauen aus drei unterschiedlichen Kontinenten. Was sie verbindet ist ihr Mut und ihre Sehnsucht nach Freiheit.  Smita kämpft in Indien als eine "Unberührbare" um das alltägliche Überleben. Alles was sie möchte ist, dass ihre Tochter zur Schule gehen kann und ein besseres Leben hat als sie. Giulia sieht ihre Zukunft in der Perückenfabrik ihres Vaters in Sizilien. Nach dem ihr Vater einen Unfall hat und sie erfährt, dass das Familienunternehmen kurz vor dem Ruin steht, setzt sie alles daran die Fabrik zu retten.

Es gibt Leute, die schlagen mit der Faust auf die Theke, und es gibt Leute, die stehen dahinter und fragen: 'Und was darf es für Sie sein?' Die Eisverkäuferin Nuphar Schalev gehört eindeutig in die zweite Kategorie: An dem Gesicht des Mädchens bleibt kein Blick länger hängen als notwendig. Doch als sie eines Tages ein Missverständnis zu einer Lüge formt, ändert sich alles, und sie rückt ins Zentrum des öffentlichen Interesses.

Einem jungen Gitarristen und Journalisten bietet sich der große Deal und die Story seines Lebens: eine Million, wenn er beweisen kann, dass die ›Gibson Moderne‹, die legendärste Gitarre aller Zeiten, tatsächlich existiert hat. Auf seiner Suche begegnet er besessenen Musikliebhabern, leidenschaftlichen Sammlern, zwielichtigen Gestalten und sagenumwobenen Instrumenten. Eine faszinierende Reise quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Blues und Rock. Ob Freak oder Liebhaber, ›Vintage‹ ist eine Geschichte, bei der in jedem eine Saite erklingt.

Es sind die turbulenten siebziger Jahre und die beiden inzwischen erwachsene Frauen. Lila ist Mutter geworden und hat sich befreit und alles hingeworfen - den Wohlstand, ihre Ehe, ihren neuen Namen - und arbeitet unter entwürdigenden Bedingungen in einer Fabrik. Elena hat ihr altes neapolitanisches Viertel hinter sich gelassen, das Studium beendet und ihren ersten Roman veröffentlicht. Als sie in eine angesehene norditalienische Familie einheiratet und ihrerseits ein Kind bekommt, hält sie ihren gesellschaftlichen Aufstieg für vollendet.

Ijoma Alexander Mangold lautet sein vollständiger Name; er hat dunkle Haut, dunkle Locken. In den siebziger Jahren wächst er in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, um sich zum Facharzt für Kinderchirurgie ausbilden zu lassen. Weil es so verabredet war, geht er nach kurzer Zeit nach Afrika zurück und gründet dort eine neue Familie. Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse.

Ein packender historischer Roman. Amsterdam 1701: Um einer Anklage wegen Ketzerei zu entgehen, macht sich der junge Pietist Pieter van Ackeren auf den beschwerlichen Weg in die niederländische Kolonie Suriname. Auf seiner Reise begegnet er Seemännern und Sklavenhändlern, Indianern und Wissenschaftlern, der Malerin Maria Sibylla Merian - und seiner großen Liebe, die ihm sein Glaube jedoch verbietet. Zwischen unbändiger Natur, roher Gewalt und christlichen Missionaren sucht Pieter nach seiner ganz eigenen Wahrheit.

Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Rostov mit seinen 30 Jahren ist ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen.

Der Erste Weltkrieg bringt einen österreichischen Soldaten in ein Karpatendorf. Eine junge Frau besucht nachts die "Geheime Gesellschaft der Schlaflosen". Ein Motorradfahrer ist überzeugt, dass er sterben und die Mondlandung der Amerikaner versäumen wird. Eine Frau beobachtet die Ausfahrt eines Fischerbootes, das nie mehr zurückkehren wird. - Über vier Generationen des 20. Jahrhunderts und vier Ländergrenzen hinweg erzählt Iris Wolff davon, wie historische Ereignisse die Lebenswege von Einzelnen prägen.