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Buchtipps von Rosemarie Lux

Kürzlich las ich in der Zeitung von der Auflösung der ETA. In diesem Roman erleben Sie anhand von zwei Familiengeschichten in einem baskischen Dorf, wie die ETA aktiv war. Der Terror aus zwei verschiedene Ansichten... Unbedingt lesenswert.

Es sind die turbulenten siebziger Jahre und die beiden inzwischen erwachsene Frauen. Lila ist Mutter geworden und hat sich befreit und alles hingeworfen - den Wohlstand, ihre Ehe, ihren neuen Namen - und arbeitet unter entwürdigenden Bedingungen in einer Fabrik. Elena hat ihr altes neapolitanisches Viertel hinter sich gelassen, das Studium beendet und ihren ersten Roman veröffentlicht. Als sie in eine angesehene norditalienische Familie einheiratet und ihrerseits ein Kind bekommt, hält sie ihren gesellschaftlichen Aufstieg für vollendet.

Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Rostov mit seinen 30 Jahren ist ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen.

Ana Angel ist tot, gestorben auf der Finca La Oculta, irgendwo in den kolumbianischen Bergen in der Nähe von Medelin. Ihre drei Kinder Pilar, Eva und Antonio machen sich auf den Weg, um Abschied zu nehmen. Für alle drei ist dieser Ort ein ganz besonderer: der Ort der Erinnerungen an das Glück der Kindheit, aber auch an Terror und Brutalität. Die Geschichte einer Familie, verwoben mit der Geschichte Kolumbiens. Ein großer Roman voller Wärme, aber auch Bitterkeit.

Sie könnten unterschiedlicher kaum sein, und sind doch unzertrennlich: Lila und Elena. Beide wachsen in den 50er Jahren in einem Arbeitervorort von Neapel auf.  Intelligent und aufgeweckt, aber als Mädchen in diesem Milieu haben beide kaum Chancen auf höhere Schulbildung oder gar Studium. Die eine schafft es, der Lebensweg der anderen verläuft ganz anders... Eine spannende Saga um zwei eigensinnige, unnachgiebige Frauen, die sich in einer brutalen, von Männern beherrschten Welt behaupten müssen. Weitere 4 Bände folgen.

Ein Mann steht auf und geht. Einen Augenblick zögert Thomas, dann verlässt er das Haus, seine Frau und seine Kinder. Mit einem erstaunten Lächeln geht er einfach weiter und verschwindet. Astrid, seine Frau, fragt sich zunächst, wohin er gegangen ist, dann, wann er wiederkommt, schließlich, ob er noch lebt. Jeder kennt ihn: den Wunsch zu fliehen, den Gedanken, das alte Leben abzulegen, ein anderer sein zu können. Peter Stamm zeigt auch in seinem neuen Roman wieder, dass er ein großartiger Erzähler ist.

In ihrem ersten Leben war Jenny Aaron Mitglied einer international operierenden Elitetruppe der Polizei - hochintelligent, kampferprobt, effektiv. In ihrem zweiten ist sie Verhörspezialistin und Fallanalytikerin beim BKA. Sie spürt das Verborgene und versteht es, zwischen den Worten zu tasten - denn seit einem misslungenen Einsatz in Barcelona ist Aaron blind. Der Krimi des Frühjahrs: actionreich, sehr spannend und es ist unglaublich, wie gut Andreas Pflüger sich in das Leben Blinder hineinversetzen kann.

80er Jahre, eine Schüler-Wohngemeinschaft auf dem Dorf. Spannend, amüsant und doch mit Tiefgang. Lesenswert auch für ältere Jugendliche.

William Boyd beschreibt Leben und Lieben der Fotografin Amory Clay. Die frühen 30er-Jahre in Berlin, dann New York und Paris sind die Stationen der schillernden Engländerin. Fiktion und Geschichte unglaublich spannend verwoben...