Gericht und Verfahren in der Stadt und im Hochstift Würzburg
Die fürstliche Kanzlei als Zentrum der (Appellations-)Gerichtsbarkeit bis 1618, Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich 74
Erschienen am
11.05.2020, 1. Auflage 2020
Beschreibung
Gerichtsbarkeit zwischen Norm und Praxis
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Autorenportrait
Anja Amend-Traut ist Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht an der Universität Würzburg.
Rezension
Der Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit ist durch eine Veränderung der Gerichtslandschaften im Heiligen Römischen Reich geprägt. Im Rahmen der weltlichen Gerichtsbarkeit entwickelten sich durch die Ausbreitung des Rechtsmittels der Appellation Instanzenzüge, die nicht nur durch neu entstehende Foren gestaltet wurden, sondern auch das Verhältnis längst bestehender Gerichte zueinander nachhaltig veränderten. Ziel dieser Studie ist es, diese grundlegenden Transformationsprozesse am Beispiel des Hochstifts Würzburg nachzuzeichnen und auf Basis der reichskammergerichtlichen Quellenüberlieferung mit dem Würzburger Kanzleigericht ein bisher weitgehend unbeachtetes territoriales Obergericht in seiner Entwicklung und Funktionsweise darzustellen.
Eine umfassende Studie zur gerichtlichen Tätigkeit der fürstlichen Räte in der Kanzlei des Hochstifts Würzburg lag bislang nicht vor. Die bisherigen Forschungen haben die Gerichtstätigkeit, wenn überhaupt, nur am Rande und überdies aus rein normativer Perspektive berücksichtigt. Hier werden Aspekte der Herrschaftsverdichtung, der Rechtsrezeption und des Verhältnisses von Norm und Rechtspraxis anschaulich illustriert.