Auf der Suche nach der neuen Universität
Die Entstehung der 'Reformuniversitäten' Konstanz und Bielefeld in den 1960er Jahren, Bürgertum Neue Folge, Bürgertum Neue Folge 13, Studien zur Zivilgesellschaft
Erschienen am
12.09.2016, 1. Auflage 2016
Beschreibung
Als Reformuniversitäten sollten Konstanz und Bielefeld in den 1960er Jahren neue Konzepte erproben, Reformen an den bereits bestehenden Hochschulen vorbereiten und eine Differenzierung des Hochschulsystems einleiten. Für diese Prestigeprojekte der damaligen Hochschul- und Landespolitik engagierten sich institutionelle Akteure im bundesdeutschen Wissenschaftssystem, wie der Wissenschaftsrat, die Deutsche Forschungsgemeinschaft oder der Verband Deutscher Studentenschaften, aber auch prominente Wissenschaftler wie Ralf Dahrendorf in Konstanz und Helmut Schelsky in Bielefeld. Die Entwicklung von Universitäten neuen Typs schloss an intensive Diskussionen an, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs über die Reformbedürftigkeit der Hochschulen geführt wurden mit Bezug auf neuere internationale Entwicklungen ebenso wie auf Traditionen der deutschen Universitäten. Auf dem Prüfstand standen zunächst alle Kernfunktionen in Bildung, Ausbildung und Forschung. Bei der Entwicklung der Universitäten Konstanz und Bielefeld konzentrierten sich die beteiligten Wissenschaftler schließlich jedoch auf die Forschungsfunktion. Die Idee für neue Colleges konnte sich hingegen nicht durchsetzen, obwohl die neuen Universitäten als Campus-Universitäten gebaut wurden. Noch während Konstanz und Bielefeld aufgebaut wurden, veränderte sich das hochschulpolitische Umfeld allerdings sehr dynamisch. Die Reformuniversitäten verloren ihre herausragende Position in der Hochschulpolitik rasch, doch die Idee der Reform durch Neugründung erlebte in den 1990er Jahren eine Renaissance, ebenso wie der Wunsch nach einer Differenzierung des Hochschulsystems.
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Autorenportrait
Dr. Moritz Mälzer ist Referent in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates in Köln.
Rezension
Als Reformuniversitäten sollten Konstanz und Bielefeld neue Konzepte erproben und eine Differenzierung des Hochschulsystems einleiten. Die Entwicklung von Universitäten neuen Typs schloss an Diskussionen über neue internationale Trends und deutsche Universitätstraditionen an. Auf dem Prüfstand standen Bildung, Ausbildung und Forschung. Bereits während des Aufbaus veränderte sich das hochschulpolitische Umfeld und die Reformuniversitäten verloren ihre herausragende Position. Die Reformideen blieben indes bestehen. Moritz Mälzer zeichnet die Entstehungsgeschichte der beiden Universitäten nach.
Die Reformuniversitäten Konstanz und Bielefeld waren in den 1960er Jahren Prestigeprojekte der damaligen Hochschul- und Landespolitik. Die Studie zeichnet ihre Entstehungsgeschichte nach.