Beschreibung
Petr Cajkovskij besaß nicht nur französische Wurzeln. Von Kindheit an wuchs er in engem Kontakt zur französischen Kultur auf, die ihn zeitlebens fesseln sollte. Der Komponist hielt sich immer wieder in Paris auf, machte Bekanntschaft mit den Größen des dortigen Musiklebens und träumte davon, eine Oper für die französischen Bühnen zu komponieren. Der Band rekonstruiert neben diesen biographischen Aspekten die französische Cajkovskij-Rezeption zwischen 1877 und 1900 mit ihren verschiedenen Stationen, Protagonisten und ästhetischen Positionen. Es wird gezeigt, wie die anfänglich begeisterte Aufnahme des Komponisten in den französisch-russischen Salons der 1880er Jahre in eine Ablehnung umschlägt, die das stereotype Bild vom Trivialmusiker Cajkovskij vorwegnimmt. In Cajkovskijs Oeuvre hat der Bezug zu Frankreich gleichwohl deutliche Spuren hinterlassen. Dargestellt wird eine ganz Gruppe von Kompositionen, die für französische Interpreten oder Auftraggeber geschaffen wurden. Einen Schlüssel zum Verständnis von Cajkovskijs Musik bietet auch seine Auseinandersetzung mit französischer Musik von Hector Berlioz über Georges Bizet bis zu Camille Saint-Saëns. Anhand der französischen Musikzitate, die in seinen Werken immer wieder begegnen, kann schließlich Cajkovskij Umgang mit fremder Musik und die Herausbildung einer hybriden musikalischen Sprache analysiert werden.
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Autorenportrait
InhaltsangabeVorwort - Zwischen den Kulturen: Cajkovskijs französische Wurzeln - In Frankreich unterwegs - Frankreich als Heimat - Caikovskijs Werke in Frankreich: Anfänge - Die "concerts russes" auf der Pariser Weltausstellung 1878 - Wegbereiter - Edouard Colonne - Von Brandus zu Mackar - F. Mackar als Konzertagent - Das Caikovskij-Jahr 1888 - Im Zeichen der "alliance franco-russe" - Cajkovskijs Romanzen in Frankreich - Musik für den Salon - Kritik - Nachspiel; die 6. Symphonie - Kompositionen für Frankreich: Debüt in Paris "Valse-Scherzo", op. 34 - "Impromptu-Carpice" CW 181 - "Dumka, op. 59 - Unvollendetes; Widmungskompositionen für Emile Lemoine und Paul Taffanel - Das Konzertstück, op. 75 - "Pezzo capriccioso", op. 62 - Liedorchestrierungen für Marie Benardaky und Raissa Boulanger - Französische komponieren "Six mélodies", op. 65 - "Paris a toujours été et toujours sera la Terre promise" - Rezeption französischer Musik: Grundlagen - "Die pantastische Welt der winzigen Elfen" - Eine Entdeckung - Von Bizet "Choeur des gamins" zum Kinderchor in "Pikovaja dama" - Französiche komponieren? - Auf den Weg zur "mélodie" - Die neue französische Schule - Schönheit und Einfachheit - Cajkovskijs Neoklassizismus - Französische Musikzitate: Cajkovskijs Quellen - Der russische Blick auf Frankreich - Das provenzalische Volkslied in der "Humoreske", op. 10/2 - "Faust's amuser, danser et rire" - Das Timbre - Triquets Couplets - Das Fremdzitat als Eigenzitat - Das Erbe der Opéra comique - "Il y avait d' quoi rigoler - Interferenzen zwischen zitierter und eigener Musik - Wege der Stilsierung - Hinweise zur Transliteration und Datierung - Abkürzungen, Ausgaben, Literatur - Bibliographie - Register