Beschreibung
Die Auswertung archäologischer Textilien für die antike Kulturgeschichte steckt erst in den Anfängen. Die vorliegende Arbeit leistet hierzu einen Beitrag, indem sie mehr als 600 originale Kopfbedeckungen spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit katalogisiert und in Hinblick auf ihre Lokalisierung, Datierung, soziologische Zusammenhänge, bildliche und schriftliche Quellen sowie Vorläufer und Nachfolger auswertet. Die überwiegende Zahl der behandelten Stücke ist bisher unpubliziert; zahlreiche werden erstmals als Kopfbedeckung identifiziert und rekonstruiert. Das Buch bildet damit eine Materialgrundlage für Kostümhistoriker, Textilwissenschaftler, Archäologen, Soziologen, Kunstwissenschaftler, Philologen und Museumskuratoren.
Autorenportrait
Petra LinscheidMagister in Christlicher Archäologie an der Universität Bonn, danach wissenschaftliche Mitarbeiterin der Staatlichen Museen zu Berlin zur Bearbeitung der Textilsammlung des Museums für Byzantinische Kunst. Promotion an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Byzantinistik, mit einer Dissertation über Frühbyzantinische textile Kopfbedeckungen. Derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Bonn, Abteilung Christliche Archäologie, im Projekt „Textile Bodenfunde“. Forschungsschwerpunkt: Archäologische Textilien der Römerzeit, Spätantike, des frühen Byzanz und der Merowingerzeit.
Rezension
„Das schlichte und sachlich orientierte Referenzwerk Linscheids, das von einer profunden Kenntnis frühbyzantinischer Textilien zeugt, bietet für weitergehende Fragestellungen jedenfalls eine solide Grundlage. Wem die Erforschung des byzantinischen Kostüms unter realienkundlichen oder soziokulturellen Gesichtspunkten ein Anliegen ist, wird Linscheids Studie künftig gewinnbringend konsultieren. Das Besondere der Arbeit im Unterschied zu anderen Studien zum byzantinischen Kostüm8, die ausschließlich bildliche und schriftliche Quellen auswerten, ist der dezidiert archäologische und textilanalytische Ansatz Linscheids. Erlaubt doch der Einsatz komplementärer Methoden – etwa die Radiokarbon-Analyse, materialtechnische Untersuchungen an Objekten sowie die Einbeziehung von Vergleichsstücken – Aussagen über Material, Aussehen, Verbreitung und Funktion frühbyzantinischer Kopfbedeckungen, wie sie durch datierbare Textilien und auf der Basis textlicher wie bildlicher Quellen generiert werden können, maßgeblich zu substantiieren.“
Von Mabi Angar M.A.
(In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft (GFA), http://gfa.gbv.de/dr,gfa,016,2013,r,34.pdf, 28.11.2013, 13:38.)
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