Beschreibung
Einst als 'Asyl für evangelische Blöde aus Westfalen' gegründet, hat sich die Diakonische Stiftung Wittekindshof im Lauf ihrer 125-jährigen Geschichte zu einem bundesweit bekannten diakonischen Unternehmen im Bereich der Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt. Dabei musste sich der Wittekindshof in einem sich beständig verändernden politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, medizinischen und kulturellen Umfeld behaupten, manches Mal sogar um seine Existenz kämpfen. Wissenschaftlich fundiert, kenntnisreich und anschaulich geschrieben, schildert das Buch das Entstehen einer großen, in sich geschlossenen Anstaltsortschaft und bietet damit einmalige Innenansichten einer 'Welt in der Welt', die sich mehr und mehr zugunsten von gesellschaftlicher Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung weiter entwickelt.
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Verlag für Regionalgeschichte UG
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Autorenportrait
Hans-Walter Schmuhl, Prof. Dr. Geboren 1957 in Oberhausen. Studium: Geschichtswissenschaft, Germanistik und Latein in Bochum und Bielefeld. Freiberuflicher Historiker, apl. Professor an der Universität Bielefeld und stellvertretender Leiter des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel. Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Nationalsozialismus, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, Diakoniegeschichte, Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung. Mitherausgeber der Reihe 'Schriften des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal / Bethel' www.idsg-bielefeld.de Ulrike Winkler, Dr. Geboren 1966 in Bad Kreuznach. Studium: Politik-, Rechts- und Erziehungswissenschaft in Marburg. Freiberufliche Politikwissenschaftlerin. Veröffentlichungen zur Diakoniegeschichte, Zeitgeschichte und Sozialgeschichte. www.schmuhlwinkler.de Bücher im Verlag für Regionalgeschichte: Aufbruch in die Moderne. Der evangelische Kirchenkreis Bielefeld von 1817 bis 2006, 2006 Das Evangelische Perthes-Werk. Vom Fachverband für Wandererfürsorge zum diakonischen Unternehmen, 2009, 2. Auflage 2009 Endstation Freistatt. Fürsorgeerziehung in den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel bis in die 1970er Jahre, 2009, 2. Auflage 2011 Gewalt in der Körperbehindertenhilfe. Das Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein von 1947 bis 1967, 2010, 2. Auflage 2013 'Als wären wir zur Strafe hier'. Gewalt gegen Menschen mit geistiger Behinderung - der Wittekindshof in den 1950er und 1960er Jahren, 2011, 3. Auflage 2012 Heimwelten. Quellen zur Geschichte der Heimerziehung in Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werkes der Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers e.V. von 1945 bis 1978, 2011 'Der das Schreien der jungen Raben nicht überhört'. Der Wittekindshof - eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, 1887 bis 2012, 2012 'Es war eine enge Welt'. Menschen mit Behinderungen, Heimkinder und Mitarbeitende in der Stiftung kreuznacher diakonie, 1947 bis 1975, 2012 Von Anfang an evangelisch. Geschichte des Krankenhauses Gilead in Bielefeld, 2013, 2. Auflage 2014 Vom Frauenasyl zur Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung. 130 Jahre Diakonie Himmelsthür (1884-2014), 2014 125 Jahre Stiftung kreuznacher diakonie (1889-2014). Wandel und Beständigkeit, 2014 Diakonie in der Diaspora. Das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen von der Habsburgermonarchie bis in die Zweite Republik, 2015 Vom Asyl für entlassene Gefangene zur Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. 150 Jahre Diakonische Stiftung Ummeln (1866-2016), 2016 'Was sind wir also, Herr Pastor?'. Evangelische Christen jüdischer Herkunft in Westfalen unter nationalsozialistischer Herrschaft, 2016 https://www.buchhandel.de/suche?q=&title=&ean=&contributors=Schmuhl+Winkler&publisher=Verlag+f%C3%BCr+Regionalgeschichte&wgi=&release_f=&release_t=&price_f=&price_t=&sort_order=releasedate_asc
Rezension
Der 1887 gegründete Wittekindshof entwickelte sich von einer 'Welt in der Welt' zu einer diakonischen Einrichtung zur verstärkten gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung. Souverän in die allgemeine Geschichte eingeordnet, arbeiten die Verfasser vom Kaiserreich bis in die Gegenwart kundig die Veränderungen des Wittekindshofes heraus.
Rainer Hering, in: Auskunft 33, 2013, H. 1
Inhalt
Geleitwort • 11 / Danksagung • 13
A. Einleitung • 15
B. Voraussetzungen und Vorläufer • 25
Industrialisierung • 25 / Innere Mission • 26 / Menschen mit geistiger Behinderung • 29
C. Die Gründung des Wittekindshofes, 1887-1891 • 43
Hermann Krekeler • 43 / Vorgeschichte / Gründung des Wittekindshauses • 59 / Ablösung von Bethel • 74
D. Der Ausbau der Arbeit, 1891-1914 • 93
1. Ursachen und Folgen des Wachstums • 93
2. Das Personal • 116
3. Die Bewohnerinnen und Bewohner • 152
4. Die Zukunft des Wittekindshofes • 181
E. Erster Weltkrieg und Weimarer Republik, 1914-1933 • 183
1 Die Jahre von 1914 bis 1918 • 183
2. Weimarer Republik, 1919-1923 • 205
3. Weimarer Republik, 1924-1933 • 224
F. Nationalsozialismus, 1933-1939 • 261
1. »Gleichschaltung« • 261
2. »Neuordnung der nationalen Arbeit« • 293
3. Der westfälische Provinzialverband • 303
4. Die nationalsozialistische Erbgesundheitspolitik • 312
5. Die Ausgrenzung jüdischer Bewohner • 334
G. Zweiter Weltkrieg, 1939-1948 • 339
1. Der Kriegsbeginn und seine Folgen • 339
2. Kampf gegen die »NS-Euthanasie« • 348
3. »Die sieben mageren Jahre«, 1941-1948 • 377
H. »Der neu geschenkte Dienst«, 1949-1956 • 405
1. Die ersten Jahre • 407
2. Die Bewohnerinnen und Bewohner • 425
3. Das Personal • 451
4. Die Gründung der Brüderschaft • 465
I. Aufbau und Konsolidierung, 1957-1974 • 491
1. Rahmenbedingungen • 491
2. Die Bewohnerinnen und Bewohner • 506
3. Das Personal • 509
4. Vernachlässigung und Gewalt • 519
5. Eine Bildungsoffensive • 527
J. Epilog und Ausblick, 1975-2012 • 549
Bildteil (I-XXXII)
K. Dokument • 553
Archiv- und Literaturverzeichnis • 568
Personenregister • 585